Es muss ja mal gesagt werden: Letztes Jahr haben wir uns auf der Castordemo im Wendland echt grün über die vielen grünen Luftballons geärgert. So viel Grün steht den Grünen auf einer Anti-Atom- und Anti-Endlagerdemo ja nun wirklich nicht mehr zu, zumal der grüne Ministerpräsident Kretschmer propagiert, Anti-Atom-Demos seinen nicht mehr zeitgemäß. Dieses Jahr sollte es also besser werden und es wurde besser. Die roten Luftballons überwiegen bei weitem, wir sind stolz auf uns. Und die Wendlandbewegung kann auch zufrieden sein. 23.000 Menschen auf der Demo und noch mal zusätzlich rund 3.000 Menschen um und an der Schiene, das hat zwar nicht das Vorjahr getoppt, aber alle anderen Auftaktdemos schon. Auch die Wettergöttin scheint diesmal auf unserer Seite. Schon am Morgen verziehen sich die Wolken und die Novembersonne gibt alles was sie kann.
Auch unser linkes Wendlandteam gibt alles was es kann. Einige Abgeordnete sind schon früh bei und auf den Schienen oder vermitteln bei Umkesselungen, einige MitarbeiterInnen kümmern sich um die roten Luftballons, die Bürobesetzung um Telefondienst, Shuttle-Koordination und vieles andere mehr und wir – die Busbesetzungen shuttlen und shuttlen und shuttlen. Ich bin allein zwischen Pommoisel und Metzingen mindestens 10 mal hin und her gefahren, um müde SchienenbesetzerInnen in die wohlverdiente Camppause zu fahren. Anschließend haben wir gefühlt die halbe Essowiese nach Harlingen an die Schiene gebracht. Meine Abschlussfahrt allerdings bleibt mir denkwürdig in Erinnerung, von Dahlem nach Harlingen mit einer Buslandung gut gelaunter Dänen, die durchaus melodisch dänische Revolutionslieder schmettern.