Nachdem der Castor in Frankreich am Mittwoch abgefahren ist, parkt er heute schon den ganzen Tag in Rémilly. Im Wendland treffen derweil so nach und nach immer mehr Menschen ein.
Am Vormittag formiert sich die SchülerInnendemo in Lüchow, Treffpunkt ist wie immer der Busbahnhof, der sich langsam, aber allmählich füllt. Die jüngsten TeilnehmerInnen sitzen noch im Kinderwagen, die Ältesten sind schon längst Oma oder gar Uropa. Einige SchülerInnen möchten vorher noch schnell den Einkauf erledigen. Die Polizei kontrolliert, ob Schüler Eier gekauft haben - seit wann ist Eierkaufen verboten? Die Demoleitung spricht von 1.400 TeilnehmerInnen, die Polizei von 2.000. Ich bin der Meinung: Die Polizei hat ausnahmsweise mal recht.

Am späten Nachmittag erwarte ich den Bus mit den MitarbeiterInnen der Nds. Linksfraktion, die auch Michael mitgenommen haben. Der erste „Busübergabetermin“ scheitert, da ich mich in der Wegbeschreibung vertan und die KollegInnen in die Irre geleitet habe. Also muss ich mit dem Auto hinterher fahren und wir treffen uns in Hitzacker.
Am frühen Abend steht Metzingen auf dem Programm. Der mobile Musik-Kampf-Wagen ist vor Ort, nach der Kundgebung sollen Laternen entzündet und Landmaschinen gezeigt werden. Rund 3.000 Menschen folgen dieser Einladung und so ist der kleine Ort Metzingen proppenvoll. Nach der Kundgebung fahren wir zum Essen nach Hitzacker. Später lesen wir im Castor-Ticker, dass der Laternenumzug auf der Bundesstraße sein Ende fand. Rund 1000 Menschen besetzen die Bundesstraße, die Polizei fährt gleich harte Kante: Wasserwerfer mit zugesetztem Tränengas und löst die Blockade auf. Ein nach meiner Meinung nach völlig überzogener Angriff, insbesondere deshalb, weil viele Kinder dabei waren. Auch als wir später aus Hitzacker zurückkommen, ist in Metzingen immer noch eine Menge los.