Wir hatten Glück, denn bei uns rauscht der Starkregen immer nur hinter dem Haus lang.

 

Etliche andere hat es leider nass erwischt, bestenfalls mit nassen Kellern oder schlimmer, das Wasser drang auch in die Wohnräume ein. Die Feuerwehren und auch Teile unserer Verwaltung und des Betriebshofes hatten viel zu tun – und auch ich sage noch mal ganz einfach: Danke, denn sie sind nicht immer freundlich empfangen und behandelt worden, wie uns unser junger Nachbar, der sich bei der freiwilligen Feuerwehr engagiert, erzählt hat.

 

Doch der Schaden ist da, wer soll das bezahlen? Viele Hauseigentümer*innen hatten wegen der zunehmenden Starkregenereignisse extra noch Versicherungen gegen Elementarschäden abgeschlossen. Und etlichen erging es dann wie unseren Bekannten bei der telefonischen Schadensmeldung bei ihrer Versicherung. Eine freundliche Stimme fragte: „Ist das Wasser durch ihre Kellerfenster eingetreten?“ Nein, es kam durch den Fußboden“ so unbedarft die ehrliche Antwort. „Wasserschäden durch Grundwasser sind auch durch eine ergänzende Elementarversicherung nicht abgedeckt“ so die Versicherung. Etliche Versicherungskonzerne machen es sich da sehr einfach. Und die Betroffenen bleiben größtenteils auf den Schäden sitzen – in Notfällen will jetzt das Land mit max. 2.500 € einspringen; es ist klar, das reicht nicht, da würde ich mir mehr vom Land wünschen, denn das können wir als Stadt Langenhagen nicht stemmen.

 

In den sog. Sozialen Medien und auch teilweise von einzelnen Ratsvertretern hört mensch, Schuld sind die Bauarbeiten am Rathaus und – natürlich der Bürgermeister, aber der ist es ja immer. Und dazu gab es ja eben auch schon Antworten von Frau Gifhorn und Herrn Heuer, wenn auch nicht abschließend, es ist ein sehr komplexes Thema.

 

Und vielleicht nennen Sie mich ja kleinlich, aber ich glaube, die Schuld für das alles liegt auch bei dem einen oder der anderen hier aus Langenhagen. Immer mehr Flächen werden versiegelt, mit Schottergärten, mit zugepflasterten Einfahrten, damit das Auto komfortabel stehen kann. Auch da muss sich was ändern. Wir müssen entsiegeln, nicht versiegeln.

 

Ich finde, die Stadt hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten schnell reagiert – so auch bei der IGS im Stadtzentrum, wo der E-Trakt derzeit nicht genutzt werden kann und ein kurzfristiger Umzug in die Campus-Container den weiteren Schulbetrieb ermöglichte. Den Vorwurf, sie seien viel zu spät gekommen, kann ich nicht nachvollziehen.

 

Ja, in Sachen Kommunikation ist noch Luft nach oben, da würde ich mir mehr wünschen, aber das ist hier ja auch schon gesagt worden.

 

Starkregen, Elementarschäden – das sind nicht die ersten Anzeichen der drohenden Klimakatastrophe. Bei uns laufen dann einige Keller voll – schlimm genug – woanders versinken ganze Inseln durch den steigenden Meeresspiegel. Das heißt, wir müssen noch deutlich mehr Tempo bei wirksamen Klimaschutzmaßnahmen machen – überall, auch bei uns in Langenhagen.