So, da haben wir doch tatsächlich mal einen Antrag der AfD. … und sie gibt sich moderat, argumentiert mit unternehmerischen Verlusten und will den ÖPNV attraktiver machen. Aber sie muss noch üben einen Antrag zu erstellen, denn ich kann keinen Beschlusstext erkennen. Und wo kein Beschlussvorschlag steht, da kann auch nicht drüber abgestimmt werden.

 

Als ich den Antrag der AfD las, musste ich allerdings auch noch aus anderen Gründen grinsen, hier wird der rechte Populismus so was von auf die Spitze getrieben. Nur weil sich einige wenige – mehrheitlich alte weiße Männer - darüber beschwert haben, dass sie nicht schnellstens in Langenhagen von A nach B kommen, wird hier doch tatsächlich mal ein Antrag vom rechten Rand eingereicht.

 

Aber das passt ins Weltbild der AfD.

 

Im Namen des „deutschen Mannes“ – Frauen sind bei ihnen immer „mitgemeint“ - wird von der AfD im Bund, in den Ländern und den Kommunen gegen alles gepöbelt, was nicht in ihr skurriles Weltbild passt. Seien es Geflüchtete, die hier bei uns Schutz vor Krieg und der fortgeschrittenen Klimakatastrophe suchen, seien es Menschen mit diverser Orientierung, seien es die „Bösen Klimaterroristen“ und die Lügenpresse sowieso. Und auch wenn sich die AfD hier im Rat um moderate Töne bemüht, wer in einer Partei ist, die Menschen in ihrer Mitte duldet wie Björn Höcke, den man staatsanwaltlich bestätigt einen „Nazi“ nennen darf, der steht hinter diesem Weltbild.

 

Matthias Brodowy hat gestern auf der Veranstaltung der Mimuse nahezu wörtlich gesagt: Zwischen uns und denjenigen, für die die Erde eine Scheibe ist und die alles bekämpfen, was nicht in ihr beschränktes Weltbild passt, ist tiefes Wasser, das mensch nicht durchschreiten kann und soll. Auch wir hier im Rat sollten uns an diesen Appell halten. Leisten wir gemeinsam Widerstand gegen reaktionäres, teilweise rassistisches und faschistisches Gedankengut. Wehret den Anfängen, auch wenn sie im moderaten Gewand auftreten.

 

Und jetzt sind hier in Langenhagen die Radfahrer*innen in das Visier der AfD geraten, die endlich einen gewissen Schutz auf der Karl-Kellner-Straße genießen können. Ist ja auch schon blöd, dass man mit seinem SUV die Karl-Kellner-Straße nicht mehr durchfahren darf und frecherweise auch noch kontrolliert wird.

 

Wer sind schon Fahrradfahrer*innen im braunen Weltbild? Nach unten gehört getreten – so einfach ist das in dieser Partei.

 

Den zurückgezogenen Änderungsantrag der Liberalen GRUPPE fand ich amüsant, und würde auch liebend gern dabei zusehen, wie besagte SUVs an den Elisabeth-Arkaden vorbeigeschoben werden. Das wäre ein Grund für einen Klappstuhl mit Häppchen in einer Parkbucht – Eingeweihte wissen, wovon ich rede.

 

Und zum Abschluss jetzt noch ein kleiner sachlicher Beitrag zur Karl-Kellner-Straße an die Verwaltung. Die meisten von Ihnen kennen die Edenstraße in Hannover, die wie die Karl-Kellner-Straße eine Fahrradstraße ist. Die Edenstraße ist vor einiger Zeit durchgängig als Vorfahrtstraße ausgewiesen worden, was zu einer erhöhten Sicherheit für die Radfahrer*innen geführt hat. So was müsste sich doch auf der Karl-Kellner Str. ohne all zu großen Aufwand auch schnell regeln lassen.