Auf der gestrigen Infoveranstaltung zu den Plänen der Sparkasse der Region Hannover wurde eines sehr schnell deutlich: Die Sparkasse gedenkt nicht, von ihren Plänen abzuweichen, in einigen Ortssteilen von Langenhagen ihre Filialen aus Kostengründen zu schließen. Bedenken der anwesenden Bürger*innen und Ratsmitglieder wurden die weltweite Niedrigzinspolitik und ein „verändertes Nutzer*innenverhalten“ entgegengesetzt. Immerhin würden auch schon 4 von 10 Senior*innen ab einem Alter von 60 Jahren das Internet oder Handy für Bankgeschäfte nutzen -  das bedeutet ja aber gleichzeitig: 6 von 10 nutzen es nicht!…

...und man brächte den Bürger*innen, die Online-Banking nicht wollen/können, mit einem Telefon-Banking-System die Sparkasse ins Wohnzimmer, da wäre nun keine*r mehr ausgeschlossen. So, so… Telefon-Banking als Ausgleich für Besuche in der Filiale – und das Bargeld kommt dann durch den Hörer? … aber das braucht mensch ja auch nicht mehr, wie ein grünes Ratsmitglied – jung, weiblich – anmerkte, die sich eher darüber echauffierte, dass sie ihre Backwaren immer noch nicht mit Karte zahlen kann.

Auch mit einem Telefon-Banking wird den Belangen unserer älteren Mitbürger*innen nicht wirklich geholfen – von den damit verbundenen Risiken des Missbrauchs mal ganz abgesehen. Hörprobleme, fehlende Motorik und vieles mehr bauen Barrieren auf – aber das scheint der Sparkasse doch ziemlich egal zu sein.

Nun könnte mensch ja durchaus Mitleid mit der armen notleidenden Sparkasse habe, meines jedenfalls hält sich aber sehr in Grenzen. Die Sparkasse hat den öffentlichen Auftrag, die Menschen ihres Einzugsgebietes „flächendeckend und wohnortnah“ zu versorgen. … und ja, sie muss auch Rücklagen bilden. Aber sind die Abführungen an die Stadt und die Region Hannover wichtiger als der öffentliche Versorgungsauftrag? In den Jahren 2014 und 2015 wurden immerhin zu gleichen Teilen 5,6 Mio. Euro an Stadt und Region ausgeschüttet.

Auch erscheinen mir die Versorgung von Sponsoren wie der Zoo Hannover u.a. und das „Stiftungsmanagement“ doch eher als „Kür“, die mensch hegen und pflegen kann, wenn die „Pflicht“ der öffentlichen Versorgung erledigt ist. Das vielleicht mal als kleinen Hinweis an den Verwaltungsrat der Sparkasse, der u.a. mit Vertreter*innen von CDU, SPD, Grünen und neuerdings auch der AfD aus der Regionsversammlung und dem Rat der Stadt Hannover besetzt ist.

Ich habe mich in meinem Blog ja schon mal darüber aufgeregt, dass die Sparkasse der Region Hannover beabsichtigt insbesondere Filialen im eher ländlichen Raum schließen zu wollen. Daher habe ich auch eine Resolution gegen diese Schließungen in den Rat von Langenhagen eingebracht. Diese wird auf der nächsten Sitzung des Rates auf der Tagesordnung stehen.  Wenn die anderen Fraktionen einer Resolution der Linken nicht zustimmen mögen – was zu befürchten ist – dann haben sie ja immer noch die Möglichkeit, selbst eine einzubringen. Ende Februar wissen wir mehr.