Meine Partei DIE LINKE sowie auch ich selbst sehen die Koalitionsvereinbarungen der Großen Koalition in Niedersachsen zum Thema Inklusion – und damit verbunden die mögliche Verlängerung einer bestehenden Förderschule - sehr skeptisch. Aber schon von der rot-grünen Vorgängerregierung sind die für eine wirkliche Inklusion notwendigen Schritte nicht mit der notwendigen Entschiedenheit gegangen worden.

Grundlage und Maßstab bildet die UN-Behindertenrechtskonvention. Der darin festgeschriebene Inklusionsgedanke meint im Gegensatz zu Integration nicht die Eingliederung der „Aussortierten“, sondern Verhältnisse, in denen alle Menschen – mit oder ohne Behinderungen - am gesamtgesellschaftlichen Leben gleichberechtigt, barrierefrei und vollumfänglich teilhaben können.

Inklusion sollte daher ein kontinuierlicher Prozess in den Schulen sein, der aber leider in der Vergangenheit nicht mit ausreichenden personellen, räumlichen und sächlichen Ressourcen ausgestattet worden ist. Aber der Prozess ist begonnen worden und damit würde eine Verlängerung der Förderschule Lernen dem Gedanken der Teilhabe zuwiderlaufen, auch deshalb, weil bestehende Prozesse damit gestoppt würden.

Nach meiner Auffassung muss es jetzt darum gehen, dass bereits gute laufende Projekte und Ansätze nicht zurückgefahren werden. Vielmehr ist jetzt auch die Landesregierung aufzufordern, notwendige Gelder zur Verfügung zu stellen. Daher wäre hier der Rat Langenhagen besser damit beschäftigt gewesen, eine Resolution an die Landesregierung zu diskutieren, um ausreichende Voraussetzungen zu schaffen für

  • kleine Klassen
  • Doppelsteckung von Lehrkräften der Regelschulen und Förderlehrkräfte (3 Stunden pro Klasse sind ein Hohn)
  • ausreichend Förderstunden
  • Anschaffung von geeigneten Förderunterrichtsmaterialien

Alle Schulen müssen gemeinsam für eine Qualitätsverbesserung kämpfen mit dem Ziel, multifunktionale Teams aus Förderschullehrer*innen, Ergotherapeut*innen, Psycholog*innen und Heilpädagog*innen einsetzen zu können. Auch die Stadt Langenhagen kann das ihre dazu beitragen.

In diesem Sinne werde ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der Inklusion an Schulen und darüber hinaus einsetzen.