Meine Schniefnase Marke „Wasserfall“ hat mich heute Morgen ins Tal getrieben, statt Skifahren also Kauf von Nasenspray, einer Großpackung Taschentücher und ähnlichen nützlichen Dingen. Da der Ort Engelberg einen Charme hat, der sich mir noch nicht erschließt, will ich gleich wieder auf meinen Berg. Ich bekomme bestätigt, wie gut es ist „oben“ zu wohnen. 40 Minuten habe ich in der Schlange angestanden -  zwischen SkifahrerInnen vieler Nationen und vielen ChinesInnen, JapanerInnen und InderInnen, die zum Berggucken dort im Rudel anstehen. Der Titlis ist der Berg, der im Programm „Europa in 9 Tagen“ angeboten wird, das sich wachsender Beliebtheit erfreut.

Auf den Gipfel werden täglich Menschenmassen in der „Titlis Rotaire“, einer sich langsam um die eigene Achse drehenden Gondel, hochgebracht. Zehn Minuten gucken, Schweizer Uhren und Schweizer Messer zu überteuerten Preisen kaufen und genug ist mit der Schweiz. Eine Form des Tourismus, vor der mir nur gruselt. 
Wieder in meinem Skigebiet angekommen, stelle ich fest, dass ich vernünftiger als vor 20 Jahren bin. Eigentlich zieht es mich auf die Piste, aber klappernde Bronchien, rote Schnupfennase und pochende Stirnhöhlen machen mir klar, dass wohl doch ein Ruhetag angesagt ist. Ich sitze auf der Terrasse in der Sonne, lese einen der Geburtstagskrimis „Mord auf der Piste“, schaue den Skifahrenden traurig hinterher und bin dann sicher, morgen wird wieder Ski gefahren – komme was da wolle!