Heute wird es britisch. Doch davor haben die Spanier diverse verbaute Küstenorte gesetzt. Wir lernen also schon auf der Fahrt nach Gibraltar, dass wir diese Küste nicht weiter zu besichtigen brauchen. Vielstöckige Hotels und div. Golfplätze säumen die Küstenlinie. Das ist nicht unser Ding. Nach 2,5 Stunden zuckeliger Fahrt über die Küstenstraße sehen wir am Horizont den großen Felsen von Gibraltar. Doch vor der Einfahrt nach Gibraltar ist erst mal Staufahren angesagt. Wir vermuten, dass es an der  Passkontrolle liegt, stellen dann aber fest, dass die Straße gesperrt war. Sie führt über den Flughafen von Gibraltar und wird logischerweise dicht gemacht, wenn ein Flugzeug startet oder landet. 

Wir finden einen Parkplatz an der Seilbahn, die hoch auf den mehr als 400 m hohen Felsen führt. Die Preise für die Fahrt nach oben sind wirklich gesalzen, aber wenn wir schon mal hier sind…

Das Wetter ist sehr britisch, Nebel umhüllt die Felsen und es nieselt. Die Makaken, die uns hier hochgelockt haben, stört das aber nicht weiter. Die ersten, die wir treffen, spielen auf der Aussichtsplattform in einer dicken Pfütze. Gibraltar soll britisch bleiben, bis zu dem Tag, an dem es dort keine Affen mehr gibt. Daher werden sie gefüttert, gehegt und gepflegt und sind entsprechend frech. Wir machen einen kleinen Gang – rechts rum und treffen unterwegs noch jede Menge der possierlichen Tiere. Sie sind wirklich frech, erst wird Michael von einem angesprungen, der intensiv  nach Essbarem sucht, kurz darauf habe ich einen auf der Schulter, der in meinen Haaren wühlt – will er mich flöhen? Wir sind uns einig: Die Affen machen den Reiz Gibraltars aus, gäbe es sie nicht, hätte sich die Fahrerei dorthin nicht gelohnt. Die Innenstadt von Gibraltar ist zwar ganz nett innerhalb der Stadtmauern, aber über allem thront immer noch die koloniale Einstellung der Briten mit viel Kriegsgetöse.

Uns kommt mal wieder Helgoland in den Sinn – Gibraltar fühlt sich an wie eine Insel, ist zollfrei und felsig und genauso zugebaut – aber doch deutlich hässlicher.