Nach dem Frühstück geht es in Richtung Trommelturm und Glockenturm. Gegen Mittag sind wir da und besteigen zuerst den Glockenturm, da die Trommelvorführung erst wieder um 13.30 Uhr stattfindet.

Der Glockenturm bietet neben dem Glockendurchmesser – 7,02m – einen tollen Rundblick auf das alte und neue Beijing. Die hohen Stufen sind - wie auch später im Trommelturm - eine echte Herausforderung. MB meint, die Stufen seien 30 cm hoch gewesen, ich tippe eher auf 40 cm. Auf jeden Fall sind wir ordentlich am Pumpen, als wir oben ankommen. Die Trommelaufführung – wenn auch nur kurz – war sehr beeindruckend. 3 Chinesen in chinesischen Roben schlagen gemeinsam unterschiedliche Takte auf den Trommeln.

Erwähnenswert auch noch der Chinese, der auf dem Vorplatz vom Glocken- und Trommelturm 4 zahme Vögel vorführte und schon fast erbost das Trinkgeld einer Amerikanerin zurückwies. Trinkgeld ist in China nirgends üblich.

Abschließend sind wir danach durch einen modernisierten Hutong gewandert, der wohl Anziehungspunkt für viele Chines*innen ist. Gerade heute an einem Sonntag ist dort die Hölle los. Da dort auch viel Gelegenheit zum Shoppen bestand, haben wir das auch genutzt. In einer kleinen Kneipe mit Livemusik a la Simon und Garfunkel und Bob Dylan – gesungen von einem jungen Chinesen – haben wir einen Kaffee getrunken (wie immer in solchen Gegenden sehr teuer) und ein bisschen die Füße ausgeruht.

Danach ging es dann zum Antik-Markt Panjayuan. Im Reiseführer angekündigt als „laut, voll und sehr interessant“. Das war aber nur eine sehr ungenügende Beschreibung. Riesig groß, unübersichtlich und gefüllt mit allem, was mensch nicht braucht: (gefälschte) Ming-Vasen, steinerne – hölzerne – bronzene Buddhas, Maos, Engels und weitere Heilige, Drachen und anderes. Steine ohne Ende, viele sahen aus wie Jade, aber da habe ich mich nicht dran getraut. MB wollte eigentlich eine Mao-Büste, doch der Verkäufer wollte 120 Yuan dafür. MB winkte ab und hoffte auf ein niedrigeres Angebot, was aber nicht kam.

An einem anderen Stand sehen wir Perlen, u.a., wie die für Utes Armband gemacht. 2 davon finden den Weg nach Deutschland. Und ziemlich zum Schluss in dem Bereich alter Bücher hat MB doch noch ein altes Mao-Plakat (sicher ein Nachdruck – MB meint, es ist ein Original) gefunden und für 10 Yuan (1,25 €) gekauft.

Danach war es schon wieder nach 17.30 Uhr und wir haben uns auf den Weg zurück gemacht. Essen wollten wir irgendwo in unserer Gegend, damit wir es nicht mehr so weit nach Hause haben. So sind wir dort gelandet, wo wir vor Tagen schon mal waren. War eine gute Wahl, das Essen ist dort prima.

Nun am Kaminplatz wird wieder Tagebuch geschrieben. Morgen klingelt der Wecker um 6 Uhr, wir wollen an die chinesische Mauer.