Eine würdevolle Verabschiedung des 1. Stadtrats, die überraschende Gegenkandidatin als 3. Stellvertreterin des Bürgermeisters und ein erstes Geplänkel im Vorfeld des Haushaltsicherungskonzeptes – dann war nach knapp 90 Minuten die Ratssitzung dieses Monats zu Ende.

 

Für diese Ratssitzung habe ich mir eine künstlerische Ruhepause gegönnt, mit einem Musikworkshop mit meiner Bassklarinette und vielen anderen Musiker*innen auf Sardinien – wie schon letztes Jahr um diese Zeit. Da muss die Ratssitzung mal zurückstehen. Aber es gibt immer wieder liebe Menschen, die die Ratssitzung eifrig verfolgen und mir einen Ratssplitterentwurf zusenden, den ich dann – leicht zensiert ;-)  – veröffentlichen kann.

 

Nach 14 Jahren zunächst als Stadtbaurat und dann als 1. Stadtrat von Langenhagen konnte Carsten Hettwer – nach einer vierteljährigen Ehrenrunde, um die neue Stadtbaurätin Isabella Gifhorn einzuarbeiten – endlich in den verdienten Ruhestand wechseln. Die neue 1. Stadträtin Eva Bender hielt eine überzeugende Abschiedsrede, erinnerte an die vielen Duftmarken, die ihr Vorgänger hier gesetzt hatte, begleitet von einer Videopräsentation. Sichtlich bewegt dankte der Neupensionär und appellierte in seiner klaren Art: „Der Rat solle eine gute Verwaltung nicht als Gegner verstehen“.

 

Von mir dazu: Carsten Hettwer hat es mit seiner Art dem Rat nicht immer leicht gemacht, aber was mir besonders gefiel, waren seine klaren, auch mal harschen Aussagen, die auf jegliche Rumeierei verzichteten. Alles Gute an Carsten Hettwer für die Zukunft und viel Spaß im Ruhestand, der meiner Auffassung nach durchaus auch manchmal etwas unruhig sein darf.

 

Dann gab es eine Reihe von unstrittigen Änderungen bei Ausschussbesetzungen. Überraschend kam die Kandidatur von Marion Hasenkamp (Die PARTEI in der Liberale GRUPPE), die sich als Gegenkandidatin für die von der CDU benannte Claudia Hopfe (als Nachfolgerin von Ute Bielmann-Sprung) selbst benannte. Da parallel eine geheime Wahl beschlossen wurde, kann die Entscheidung erst in der Oktobersitzung in Präsenz fallen.

 

Ein Antrag der Liberalen GRUPPE das Energiemanagement in der Stadt zu stärken - was ich begrüße - auch wenn es von der Verwaltung zum Teil schon umgesetzt ist, stieß auf den Widerstand von CDU und AfD, die dieses als originäre Aufgabe des Bürgermeisters und nicht des Rates ansahen. Der Energieantrag wurde anschließend mit 24:14 angenommen. Zuvor hatte Wilhelm Zabel für die Grünen darauf gedrängt, dass dieser aber den Haushalt nicht belasten dürfe. Wasch mich, aber mach mich nicht nass?

 

Und Dr. Mommsen legte bei den Nachfolgepunkten zum Haushaltsbericht und zur Einwohner*innenentwicklung noch eine Schippe drauf. Die Banken würden der hochverschuldeten Stadt Langenhagen kaum noch Kredite einräumen, auch bisherige Pflichtaufgaben müssten zusammengestrichen werden und Langenhagen dürfte nicht mehr wachsen, weil sonst Ausgaben für die notwendige Infrastruktur erfolgen müssten. Zudem könne sich die Stadt nur noch einkommensstarke Neubürger*innen leisten.

 

Aber solche „Drohungen“ werden nach meiner Auffassung auch nicht wahrer, wenn sie immer weiter potenziert werden und sind nur ein weiterer Vorgeschmack für die Verhandlungen zum Haushaltssicherungskonzept für Langenhagen.

 

Und von mir entspannt aus der sardischen Ferne betrachtet, also eigentlich nix Neues, sondern alles wie immer. Es war nicht schlimm, dass ich nicht dabei war und Danke an den Berichtersteller!